Tachymeter
In der Geodäsie ist das Tachymeter ein Gerät, mit dem man gegenüber dem Theodoliten, mit dem man nur Horizontalrichtungen und Vertikalwinkel messen kann, auch die Schrägstrecke zum Zielpunkt ermitteln kann. Es dient zur raschen Auf- und Einmessung von Punkten (griech. "tachys": schnell).

Nivelliergerät
Das Nivellier (auch Nivellierinstrument, Nivelliergerät) ist ein Messinstrument, mit dem Höhenunterschiede gemessen und Höhenhorizonte hergestellt werden.
Dazu hat das Nivellier ein Zielfernrohr, dessen Zielachse mittels einer präzisen Libelle oder ähnlichen Vorrichtung - heute zumeist ein Pendel-Kompensator - senkrecht zur Lotrichtung ausgerichtet wird. Das Zielfernrohr ist um die lotrechte Stehachse frei drehbar. Daher kann rundum mit horizontaler Visierlinie geblickt werden. Zwei beliebige Punkte, die in diesem Horizont liegen, haben die gleiche Höhe.

Lattenrichter
Der Lattenrichter ist ein Instrument der Geodäsie. Er besteht aus einer Dosenlibelle, die an einem etwa 11 cm langen Winkeleisen angebracht ist. Eine Dosenlibelle ist ein Glasgefäß, dessen Deckfläche innen kugelförmig ausgeschliffen ist. In der Mitte ist in der Regel eine konzentrische Kreismarke zum Einspielen der Libellenblase eingeätzt. Dosenlibellen dienen der Grobhorizontierung. Mit Hilfe des Lattenrichters stellt man zum Beispiel einen Fluchtstab lotrecht.

Fluchtstab
Ein Fluchtstab (auch Fluchtstange oder Mire oder Jalon) ist ein Mittel der Vermessung und Geodäsie. Er dient zum Signalisieren der einzumessenden Punkte, Grenzpunkte oder Strecken.
Der Name kommt vom Aus- bzw. Einfluchten, wo in die Gerade zwischen zwei Stäben ein dritter Fluchtstab eingewiesen wird. Zum genauen Lotrechtstellen dient der Lattenrichter oder das Schnurlot.
Der Fluchtstab ist ca. 2 m lang und aus rot-weiß-lackiertem Stahl, Kiefernholz oder Kunststoff. Er hat einen runden Querschnitt (25 mm) und eine Stahlspitze, damit man ihn gut in den Boden rammen oder z. B. überwachsene Grenzsteine freilegen kann.
Durch den zweifarbigen Anstrich sind Fluchtstangen auch von weitem gut erkennbar. Die Farbfelder sind in der Regel 50 cm lang und erlauben so auch (liegend verwendet) genäherte Distanzmessungen. Man verwendet auch 1-m-Stäbe, die mit Aufsätzen zu 2 m oder mehr zusammengesteckt werden.
Wenn sich ein Fluchtstab auf hartem Untergrund (z. B. Straße, Vermessungspunkt) nicht in den Boden rammen lässt, wird er mit einem Fluchtstabstativ (Dreibein mit Stahlbeinen und Klemme, auch kurz Stabstativ oder Spinne genannt) zum Stehen gebracht.
Mit zwei rechtwinklig zueinander liegenden Fluchtstäben (mit Zählnadeln vor dem Wegrollen gesichert, sich an den Spitzen berührend) lässt sich über einem Grabloch die Lage eines zu setzenden Grenzsteins markieren. Der Punkt, an den der Grenzstein gesetzt werden soll, wird mit einem Schnurlot auf den Boden des Lochs abgelotet.
Schnurlot
Ein Lot (auch Richtblei oder Bleilot) ist ein Werkzeug zur Bestimmung der Lotrechten. Ein traditionelles Lot besteht aus einem symmetrischen Metallstück, das an einer dünnen Schnur befestigt ist. Für höhere Genauigkeiten gibt es eigene Lotinstrumente, und für die Messung von Zenitdistanzen die im Theodolit eingebauten Libellen bzw. der Lotsensor (Kompensator).
Im Bauwesen und bei Renovierungsarbeiten, z. B. Tapezieren, wird die Lotschnur oft mit farbigem Kreidestaub versehen, um durch Anzupfen der gespannten Lotschnur vertikale Linien z. B. auf Wänden zu markieren.

Nivellierlatte
Beim Nivellement wird an der Nivellierlatte der lotrechte Abstand zwischen dem horizontalen Zielstrahl und dem Aufsetzpunkt der Latte abgelesen. Sie sind genau geteilte Maßstäbe, die meist eine Länge von 4 m und eine Breite von 8 cm aufweisen, aus geradfaserigem, trockenem Kiefernholz bestehen und zur Versteifung mit Rippen versehen sind. Ein Ölanstrich und wetterfester Lack schützen gegen Feuchtigkeit, Metallkappen an den Endflächen vor Beschädigung. Die Vorderseite der Latten sind in cm eingeteilt und nach dm beziffert. Die Bauart und Bezifferung der Latten sind in DIN 18703 (Nivellierlatten) und DIN 18717 (Präzisions-Nivellierlatten) geregelt. Aufgrund der cm-Markierung wird die Nivellierlatte auch E-Latte genannt. Moderne Ausführungen bestehen aus Aluminium, lassen sich teleskopartig ausziehen und haben eine Länge von 5 m. Die Nivellierlatte wird beim Nivellement auf weichem Boden durch einen Frosch unterlegt. Die Ablesung der Höhe erfolgt durch ein Nivelliergerät, das im Prinzip ein sehr genau horizontal aufgebautes Fernrohr ist.

Frosch
Im Vermessungswesen ist ein Frosch eine metallene Platte mit Krallenfüßen, die beim Nivellement (Höhenmessung) als standsichere und rutschfeste Unterlage für die Nivellierlatten verwendet wird. Der Frosch hat oben eine, manchmal auch zwei metallene Halbkugel(n), um die Nivellierlatte auf einen in der Höhe eindeutig definierten Punkt aufsetzen zu können. Die zweite, höhenversetzte Halbkugel dient der Kontrollmessung.
Doppelpentagonprisma
Ein Doppelpentagonprisma (auch (Doppel)-Winkelprisma) ist ein einfaches, aber wichtiges optisches Instrument der Geodäsie, um rechte Winkel abzustecken oder rechte Winkel zu überprüfen, einen Punkt auf eine Gerade aufzuwinkeln und um sich selbst in eine Gerade einzufluchten.
Winkelprismen gibt es in verschiedenen Bauweisen. Die gebräuchlichsten sind das Doppelpentagonprisma und das Kreuzvisier. Das Doppelpentagonprisma, auch Doppelpentagon oder Doppelpentaprisma, ist am einfachsten zu handhaben. Im Doppelpentagonprisma stehen zwei fünfeckige Glasprismen übereinander. Die Winkelprismen haben am unteren Ende des Handgriffes ein Loch oder eine Einkerbung, in der eine Lotschnur eingeführt werden kann.
